Werbebrief

Als Werbebrief wird ein Brief eines Unternehmens an eine Zielgruppe verstanden, dessen Ziel es ist, Produkte oder Dienstleistungen zu vermarkten oder die Zielgruppe zu einer bestimmten Interaktion mit der Marke zu animieren.

Was ist bei einem Werbebrief wichtig?

Damit der Werbebrief nicht direkt weggeworfen und die gewünschten Erfolge erzielt werden, sollte er mit Bedacht verfasst und konzipiert werden. Folgende Faktoren sind bei Werbebriefen ausschlaggebend:

  • Rechtschreibung

    Jeder Text, der in Mailings verwendet wird, sollte einwandfrei sein. Für viele Menschen ist es ein Ausschlusskriterium, wenn ein Text fehlerhaft ist, unabhängig davon, ob es sich um einen Buchstabendreher oder ein fehlendes Komma handelt. Von daher sollten die Texte nach 4- oder sogar nach 6- Augenprinzip gegengelesen werden.

  • Personalisierung

    Ist die konkrete Anrede bekannt, so solltest du diese nutzen. Ein allgemeines “Sehr geehrte Damen und Herren” ist nicht so wirkungsvoll, wie “Sehr geehrte Frau Mustermann”. Das hebt deine Kundschaft oder Adressaten von der Masse ab. In dem Fall fühlt sich die Person einzigartig und individuell behandelt.

  • Papierqualität

    Bei der Papierqualität sollte nicht gespart werden, denn dies ist ein Spiegel deines Unternehmens. Verwendest du billiges Papier, so wird auch dein Unternehmen mit -qualitativer Minderwertigkeit assoziiert. Verwende dagegen ein hochwertiges oder sogar glänzendes Papier, so wirken deine Mailings hochwertig und liegen angenehm in der Hand.

  • Call to Action

    Deine Werbebriefe sollten über eine Handlungsaufforderung verfügen, um Nutzer:innen zu einer Tat zu animieren. Zum Beispiel kannst du “Besuchen Sie unsere Website” oder “Bestellen Sie noch heute” als Handlungsaufforderung verwenden.

  • Rabatt

    Fast alle Menschen mögen es, Etwas günstiger zu bekommen, als es eigentlich ist. Nutze diese Tatsache bei der Gestaltung deiner Werbebriefe und biete einen Rabatt an. Selbst ein kleiner Rabatt kann die Erfolgsrate deines Mailings erheblich steigern.

  • Corporate Design

    Die Werbebriefe sollten im Corporate Design als Teil der Corporate Identity gestaltet werden. So wird der Wiedererkennungseffekt geschaffen, der deinen Brief in eine direkte Verbindung mit deiner Marke bringt, was wiederum (hoffentlich) positive Emotionen hervorrufen wird.

  • Druckqualität

    Die Druckqualität muss einwandfrei sein, um einen positiven Eindruck beim Empfänger zu hinterlassen. Im besten Fall sollten daher alle Werbebriefe vor dem Versenden kontrolliert werden. Das Gleiche gilt für die Beilagen, falls welche verwendet werden.

  • Beilagen

    Eine kleine Nettigkeit, beispielsweise eine kleine Süßigkeit mit deinem Logo oder ein bedruckter Kugelschreiber können die Wirkung deiner Mailings enorm erhöhen, denn sie signalisieren die Großzügigkeit von deinem Unternehmen und zeigen, dass deine Kundschaft dir wichtig ist. Sogenannte Mailingverstärker bedruckst du am besten individuell mit deinem Logo oder einem Motiv.

  • Verwendung der AIDA-Formel

    Die AIDA-Formel ist ein wirksames Marketing-Instrument, das nicht nur bei dem ersten Kontakt mit der Kundschaft genutzt werden sollte, sondern auch bei allen anderen. Das A steht für Attention. In diesem Abschnitt am Anfang sollten die Emotionen der Leser:innen angesprochen werden. So wird Aufmerksamkeit erregt. Das I steht für Interest. In dem Schritt sollte das Angebot dem Kunden oder der Kundin schmackhaft präsentiert werden, ggf. mit zusätzlichen Tipps und Tricks. Das D in der AIDA-Formel steht für Desire. An dieser Stelle sollte das Angebot so gestaltet werden, dass die Leser:innen es in Anspruch nehmen wollen. Der letzte Buchstabe A steht für Action. Hier, in der Regel am Ende des Textes, wird ein sogenannter Call to Action eingefügt, damit die Zielgruppe das Unternehmen kontaktiert und die gewünschte Handlung ausführt.

Sind alle diese Faktoren auf dem höchsten Niveau, kann man von einem erfolgsversprechenden und hochqualitativen Werbebrief sprechen.

Gestaltungsmöglichkeiten eines Werbebriefs

Bei der Gestaltung der Offline-Werbung, unter anderem auch Werbebriefe, können Marketing-Verantwortliche ihren Fantasien freien Lauf lassen. Es gibt zwei Arten von Mailings: kuvertierte und nicht kuvertierte. Bei den kuvertierten liegt der Werbebrief in einem Briefumschlag und sieht wie ein “normaler” Brief aus. Die nicht kuvertierten Mailings bestehen aus dem Werbebrief an sich, welcher auch die Rolle eines Briefumschlags spielt. So kann man den Werbebrief eindeutig als Werbung einstufen, was je nach Einzelfall vorteilhaft ist oder nicht. Außerdem sind Werbebriefe in Form von Broschüren, Postkarten oder Klappkarten denkbar.

Werbebriefe und Rechtliches

Generell wird empfohlen, sich zu dieser Marketing-Maßnahme juristisch beraten zu lassen, denn die Rechtslage kann sich jederzeit ändern. Einige wichtige Punkte sollten auf jeden Fall beachtet werden:

  • Das werbende Unternehmen muss in jedem Werbebrief einen Hinweis geben, dass es die Möglichkeit für den Empfänger oder der Empfängerin besteht, der Verwendung von personenbezogenen Daten zu widersprechen. Dieser Hinweis muss die Informationen beinhalten, wie man den Widerspruch äußern kann (z.B. per E-Mail oder Telefon).
  • Im B2C-Bereich ist die Kaltakquise verboten. So dürfen Unternehmen nur an seine bestehende Kunden und Kundinnen Werbebriefe verschicken.
  • Es dürfen keine Briefe in die Briefkasten mit Vermerk “Bitte keine Werbung” hineingeworfen werden.

Vor dem Start dieser Marketing- Maßnahmen sollten Firmen einen Kontakt mit einer Rechtsvertretung aufnehmen, denn nicht nur der Versand der Werbebriefe unterliegt strengen Regelungen, sondern auch die Texte, die im Werbebrief verwenden werden, sollten in manchen Branchen überprüft werden. So dürfen die Texte beispielsweise in der Gesundheitsbranche keine Heilversprechen erwähnen.

Was kosten Werbebriefe?

Die Kosten pro Werbebrief sind im Vergleich mit Internet-Werbung (z.B. Facebook Ads oder Newsletter-Marketing) relativ gering. Der größte Kostenfaktor ist der Texter, der professionelle Texte für die Werbekampagne schreibt. Außerdem fallen die Druck- sowie Portokosten an. Diese sind von der Anzahl der benötigten Werbebriefe abhängig. Bevor mit einer Werbekampagne mit Briefen gestartet wird, sollte zuerst der mögliche Erfolg durchgerechnet werden.

Vorteile von Werbebriefen

  • Sie sind günstig. Im Vergleich mit beispielsweise Internet Werbung sind Werbebriefe günstig und jedem Unternehmen zugänglich
  • Man kann sie personalisieren. Keine andere Werbeart kommt so persönlich bei Kunden und Kundinnen an, wie ein Werbebrief. Newsletter per E-Mail werden oft als Spam angesehen und Werbung per Facebook Ads oder Ähnliches ist an eine breite Zielgruppe orientiert.
  • Verwendung von Beilagen möglich. Werbebriefe sind die einzige Möglichkeit, der Kundschaft auch kleine Geschenke zu übergeben, ohne Werbewirkung zu verlieren.

Nachteile von Werbebriefen

  • Sie werden häufig in die Tonne geschmissen. Die Werbebriefe werden oft direkt als Werbung wahrgenommen und weggeworfen. Außerdem sind sie nicht umweltfreundlich. Von daher ist es wichtig, Tipps für die Erstellung von Werbebriefen zu beachten. Ein Briefing für den Text ist unerlässlich.
  • Mailings sind aufwändig. Der zeitliche Aufwand ist bei der Planung und Umsetzung der Werbekampagne ist hoch. Der Text/die Texte müssen geschrieben werden. Die Briefe müssen ausgedruckt und kontrolliert werden und nur dann werden sie an die Zielgruppe verschickt.
  • Kein Conversion-Tracking möglich. Bei Werbebriefen kann nicht nachvollzogen werden, ob der Brief der Auslöser der jeweiligen Interaktion war oder eine Conversion durch andere Marketing-Kanäle erzielt wurde.

Unser Fazit

Werbebriefe bleiben ein erfolgreiches Instrument im Offline-Marketing, um mit der Kundschaft in Kontakt zu treten, diese über ein Angebot zu informieren oder sonstige Informationen zu liefern, wenn sie richtig professionell gestaltet und an passende Zielgruppen verschickt werden.